Bike-Fitting für zu Hause: So misst du richtig!

Schluss mit dem Größen-Chaos: 

So findest du dein perfektes Fahrrad – ganz einfach von zu Hause aus!

• Kennst du das? Du hast dein Traumrad online entdeckt, aber dann starrst du auf diese eine, gefürchtete Zeile: "Rahmengröße auswählen". M oder L? 54 oder 56? 17 oder 19 Zoll? Und als wäre das nicht schon genug, wirft ein Freund noch mit Begriffen wie "Reach" und "Stack" um sich, als würde er sein Müsli danach auswählen.
• Atme tief durch. Du bist nicht allein! Die richtige Fahrradgröße zu finden, ist eine kleine Wissenschaft für sich. Aber die gute Nachricht ist: Du musst kein Raketenwissenschaftler sein, um die richtige Entscheidung zu treffen.
• Wir wollen, dass du vom ersten Tritt in die Pedale an pures Fahrvergnügen erlebst – ohne zwickenden Nacken, schmerzende Knie oder taube Hände. Deshalb nehmen wir es ganz genau. Wir nutzen die wissenschaftlich fundierte Smartfit-Software des renommierten Freiburger Radlabors, um für dich die optimale Radgröße zu ermitteln.
• Und das Beste daran? Den wichtigsten Teil der Vorarbeit kannst du ganz bequem von zu Hause aus erledigen. Mit nur vier einfachen Maßen lieferst du uns die entscheidenden Daten für dein perfektes Bike-Setup.
• Je nach Rad, ob Mountainbike, Rennrad, Gravel oder E-Bike, kannst du die gemessenen Werte dann auf dein Rad übertragen und dementsprechend Sattelhöhe etc. einstellen!

Deine Mission, falls du sie annimmst: Die 4 entscheidenden Maße

Schnapp dir ein Maßband, eine Wasserwaage und idealerweise einen Helfer. Los geht’s! Wichtiger Hinweis vorab: Alle Messungen bitte immer ohne Schuhe durchführen!

1. Die Schrittlänge (oder Innenbeinlänge): Das A und O

Dieses Maß ist der absolute Klassiker und entscheidend für die Rahmenhöhe und die optimale Sattelhöhe.

• So geht’s: Stelle dich barfuß und aufrecht hin. Nimm eine Wasserwaage (ein dickes Buch geht zur Not auch) und klemme sie dir zwischen die Beine. Ziehe sie so weit wie möglich nach oben, bis du einen deutlichen Druck im Schritt spürst – so als würdest du auf einem Sattel sitzen.
• Der Trick: Achte darauf, dass die Wasserwaage exakt waagerecht "im Wasser" ist. Dein Helfer kann das am besten kontrollieren.
• Messen: Jetzt messt ihr den Abstand vom Boden bis zur Oberkante der Wasserwaage. Voilà, das ist deine Schrittlänge!

2. Die Brustbeinhöhe: Für die perfekte Lenkerposition

Dieses Maß hilft uns, die Überhöhung – also den Höhenunterschied zwischen Sattel und Lenker – optimal für dich einzustellen. Das ist entscheidend für den Komfort deines Oberkörpers und Nackens.

• So geht’s: Steh weiterhin aufrecht. Finde mit deinem Finger die kleine, weiche Kuhle oben am Brustkorb, direkt unterhalb des Halses. Das ist dein Messpunkt.
• Messen: Miss den senkrechten Abstand vom Boden bis zu genau diesem Punkt.

3. Die Armlänge: Dein Draht zum Lenker

Die Armlänge beeinflusst, wie gestreckt oder aufrecht du auf dem Rad sitzt. Sie ist ein wichtiger Faktor für die Wahl der richtigen Oberrohr- und Vorbaulänge.

• So geht’s: Strecke einen Arm locker, aber gerade nach vorne aus.
• Messen: Miss den Abstand vom höchsten Punkt deines Schulterdachs (dort, wo der Knochen oben auf der Schulter am höchsten ist) bis zum kleinen, hervorstehenden Knöchel an der Außenseite deines Handgelenks (dem unteren Ende der Elle).

4. Die Körpergröße: Der Kontrollwert

Zu guter Letzt brauchen wir noch deine gesamte Körpergröße. Sie dient uns als Plausibilitäts-Check. Wenn deine Arme laut Messung zum Beispiel deutlich länger sind als der Durchschnitt bei deiner Körpergröße, wissen wir, dass wir das bei der Auswahl des Rahmens berücksichtigen müssen.